"Stefan Jäger" - Preisträger 2008, 2007

Preisträger 2008

Dr. Ing. Christian Paul Chioncel (Reschitza), Träger des „Stefan Jäger“-Preises für das Jahr 2008
Verliehen in Temeswar, am 23. Mai 2009

Sehr geehrte Damen und Herrn!

Es freut mich, Ihnen Herrn Christian Paul Chioncel vorstellen zu dürfen. Ehrlich gesagt würde ich es vorziehen, die Rollen zu tauschen und selbst als Kandidat für einen „Stefan Jäger”-Preis aufzutreten. Nicht so sehr dem Preis zuliebe, sondern weil ich dann das Alter von 30 Jahren noch nicht erreicht hätte. Die Zeit kann aber nicht zurückgedreht werden und so bleibt mir nichts anderes übrig, als aus meiner gegebenen Perspektive heraus Herrn Chioncel als „unverschämt jung” zu bezeichnen. Damit meine ich keineswegs, dass Herr Chioncel jung und unverschämt ist, eher das Gegenteil. Mit „unverschämt jung” bezeichne ich jemanden, der außer seiner jugendlichen Austrahlung eine für sein Alter bemerkenswerte Reife und Einsatzbereitschaft vorweist.

Herr Christian Paul Chioncel ist in Reschitza am 12. Juli 1979 geboren und genoss die Erziehung mit viel Liebe innerhalb einer deutschen Familie. Ab 1985 war er Schüler der so genannten Einser Schule mit Unterricht in Deutsch-als-Muttersprache, danach der deutschen Abteilung des „Diaconovici - Tietz”-Lyzeums bis zum Abitur 1997. Gleich danach war Christian Student der Fakultät „Elektronik und Fernmeldewesen” der Temeswarer Technischen Hochschule und folgte ab 2002 den Masterstudiengang derselben Fakultät. Seine berufliche Karriere entwickelt sich als Lehrkraft der Reschitzaer „Eftimie Murgu”-Universität. Im vorigen Jahr, 2008, hat er seinen Doktor gemacht, auch am Temeswarer Politechnikum.

Im Jahre 2006 wurde dem Demokratische Forum der Banater Berglanddeutschen die Durchführung eines Phare-CBC grenzüberschreitenden EU Projekts zugebilligt, „Das multikulturelle Banat, Europäische Vergangenheit und Zukunft”, in Partnerschaft mit der Reschitzaer Universität und dem Bürgermeisteramt Alibunar aus dem serbischen Banat. Die Leitung des Projekts übernahm Herr Christian Paul Chioncel.

Angesichts der erfolgreichen Durchführung dieses Projekts, folgten 2007 - 2008 zwei weitere grenzüberschreitende PHARE-CBC EU-Projekte mit denselben Partnern, wobei Herr Chioncel wieder führende Stellungen einnahm: „Eisenbahnstrecken die uns vereinen” (stellvertretender Projektleiter) und „Banater Weinstraße” (Projektleiter).

Mit viel Talent gelingt es Herrn Chioncel, seine berufliche Laufbahn mit einer regen Forumsaktivität zu verbinden. Dies bezeugen auch seine Fortbildungen: - 2004 - 2005 als ifa-Twin des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen (DFBB) in Reschitza neben dem ifa-Kulturmanager; - 2008 - 2009 in der Fundraising Akademie Remscheid.

Im Rahmen des Jugendforums der Banater Berglanddeutschen und auch im Demokratischen Forum der Banater Jugend hat er im Laufe der Jahre eine rege Tätigkeit entfaltet, beim Mitwirken an oder beim Organisieren von kulturellen und anderen Veranstaltungen.

Er trat als Veranstalter oder Mitveranstalter zahlreicher Konferenzen und Seminare hervor. Ich verzichte darauf, sie alle vorzuführen, bloß einige Themen möchte ich erwähnen: „Rumänien in Europa - Europa in Rumänien” (2005), „Zusammenleben im Banat - ein europäisches Beispiel” (2005), „Eisenkunst” (2005), „Warum freiwilliger Einsatz in der Gesellschaft”, „Geschichte der Kinematographie”.

In der Vertreterversammlung des DFBB 2006 wurde Herr Christian Paul Chioncel zum stellvertretenden Vorsitzenden des Forums gewählt, im Jahre 2008 für weitere 4 Jahre wiedergewählt. Seit vergangenem Jahr ist er Mitglied des Vorstandes des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat.

Für mich ist es eine besondere Genugtuung, dass innerhalb des DFBB zahlreiche Jugendliche sehr aktiv mitwirken und ein Teil von ihnen in den Vorstand gewählt wurden. Herr Dr. Ing. Christian Paul Chioncel, als stellvertretender Vorsitzender, ist das augenfällige Beispiel für das gute Verhältnis zwischen Jung und Alt innerhalb unserer Forumstätigkeit!

Dipl.-Ing. Karl Ludwig Lupşiasca
Altvorsitzender des DFBB Reschitza

Preisträger 2007

Claudia Delschand (Steierdorf), Trägerin des „Stefan Jäger“-Preises für das Jahr 2007
Verliehen in Temeswar, am 2. Februar 2008

Die Trägerin des „Stefan Jäger“-Preises der gleichnamigen Stiftung aus Temeswar für das Jahr 2007 ist Claudia Delschand, 29 Jahre jung, wohnhaft in Steierdorf - Anina. Sie unterrichtet an der Schule in Steierdorf Deutsch und Englisch.

Nach dem Abschluss des Gymnasiums in der Steierdorfer Schule folgte sie den Deutsch-als-Muttersprache-Unterricht im „Diaconovci - Tietz“-Lyzeum in Reschitza. Danach war sie Stipendiatin der Land- und Forstwirtschaftlichen Schule Heidegg in der Steiermark. Es folgte ihr Deutsch - Englisch - Studium an der Universität in Bukarest. Viele und schöne Ereignisse ließen sie diesen ausgedachten und erwünschten Weg eingehen.

Mit immer mehr Tätigkeiten und mit einer Vorliebe für die Zusammenarbeit mit Kindern stieg sie ins Lehrerberufsleben ein. Um die erlernten Kenntnisse noch zu festigen und um sie auch weiterleiten und anwenden zu können, kam es zu einer ersprießlichen Zusammenarbeit mit dem Demokratischen Forum der Banater Berglanddeutschen in Steierdorf und mit dessen Vorsitzenden, Frau Henriette Bacizan. Zusammen bemühten sie sich um kulturelle und traditionelle Tätigkeiten, die sie mit Begeisterung meisterten. Ob es um Nikolausabende, um Martinsfeste mit selbst gebastelten Laternen und den schönen Martinsumzügen, um Kinderfaschinge oder um die Deutsche Kulturdekade gehandelt hat, setzte sie sich in großer Verbundenheit mit ihrer Heimatstadt Steierdorf, mit der hiesigen Schule, wo sie einst gelernt hat und jetzt lehrt und mit ihrer deutschen Muttersprache immer wieder mit Begeisterung ein.

Mit den Bastelecken für jede Jahreszeit und mit Freude, etwas anzufangen und fertigzustellen, hat sie schon viele Erfolge miterlebt. Mit den zahlreichen Aktivitäten der deutschen Volkstanzgruppe für das Steierdorfer Kirchweihfest, mit dem Basteln, den Theaterstücken und weihnachtlichen Aufführungen bemühte sie sich mit Begeisterung, immer Neues zu unternehmen um mit Jugendlichen zu arbeiten. Sie hat sich mit all ihren entfalteten Tätigkeiten für einen regen Kontakt mit dem Deutschen Forum und mit der deutschen Minderheit in Steierdorf bemüht.

Viele Herausforderungen werden im Schulwesen und in der kulturellen Tätigkeit auf sie noch zukommen, sie freut sich aber, diesen mit Engagement und Motivation entgegen zu treten.

Dipl.-Ing. Dani Vlad